Verblasstes Ich

Bewerbergruppe Nachwuchsförderpreis Akademie für Gesundheitsberufe Minden:
Melissa Dück, Anne Hartlage, Patricia Janzen, Lea Möller, Anastasia Schmidt, Zilan Tas, Vanessa Thiessen und Michelle Unruh

Die Krankheit schlich sich langsam ein,
ich leugnete, es darf nicht sein.
Ich vergess immer mehr und mehr.
Die Akzeptanz fällt mir noch schwer.
Denn mich plagen ständig die selben Fragen:
Wer sind diese Menschen und diese Namen?
Darauf folgt oft Panik und große Verwirrung.
Mir fehlt plötzlich manche Erinnerung.
Und ich frage, frage, frage
Minuten, Stunden und auch Tage,
weil ich nicht alles was ich sage
auch später auf dem Schirm noch habe.
Ich dreh gefühlt nur Pirouetten
und hoff auf die Wirkung der Tabletten.
Es ist wie Honig, der mein Gehirn verklebt,
wie Zement, der meinen Kopf verdreht.
So seh ich selten Licht
und find den Weg oft selber nicht.
Ich kann auch nicht auf dich verzichten
Bei Taten, Worten oder Pflichten.
Wollen sich meine Gedanken wieder ausschalten,
so brauchst du nur meine Hand zu halten.
Geduld und Liebe sind hilfreicher
als Erklärungen, die mich nur weiterhin
verwirren. Ich könnte sie eh nicht speichern.
Und ich verlier mein Gedächtnis,
habe bitte auch dafür Verständnis.
Es tut mir leid, dass ich so bin,
verzeih die Tagen ohne Sinn.
Vergiss nur nicht, dass ich vergesse.

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