Neue Mitglieder im DemenzNetz des Kreises Minden-Lübbecke

Bürgermeister der Städte und Gemeinden des Kreises unterzeichnen Charta

Im Kreis Minden-Lübbecke wird in jedem Jahr bei rund 1200 Frauen und Männern die Diagnose „Demenz“ gestellt. Angesichts der demografischen Entwicklung ist sicher, dass diese Zahl ansteigen wird. Diese Erkrankung gilt als Familienkrankheit, weil sie alle Familienmitglieder und Lebensbereiche über eine mittlere Dauer von zehn Jahren herausfordert, verunsichert und belastet. Um hier unterstützend einzugreifen, wurde das DemenzNetz im Kreis Minden-Lübbecke gegründet. Seit Januar 2015 ist das DemenzNetz ein dauerhaft gesichertes Angebot. Über 1000 Familien im Kreisgebiet sind bereits Mitglied im Netzwerk.  Es ist zudem gelungen, den Demenzbetroffenen und ihren Bezugspersonen geeignete Hilfen zu einem ganz frühen Stadium der Erkrankung zur Verfügung zu stellen.

Der Kreis Minden-Lübbecke hat es sich zur Aufgabe gemacht, das DemenzNetz weiter auszubauen, um die Menschen, die mit „Demenz“ leben müssen, zu unterstützen. Wünschenswert ist, zusätzlich zu den bereits 170 Institutionen noch weitere Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner zu gewinnen, die sich in dem Netzwerk engagieren. So wurde in der letzten Besprechung mit den Bürgermeistern auch das Konzept des DemenzNetzes vorgestellt. Im Anschluss daran haben sich alle Bürgermeister darauf verständigt, dieses Projekt zu unterstützen. Alle elf Städte und Gemeinden des Kreises Minden-Lübbecke sind jetzt Mitglied im DemenzNetz. Die Urkunde ist den Bürgermeistern bereits zugesandt worden. Sie verdeutlicht, dass die Städte und Gemeinden die Charta-Bedingungen unterstützen und durchsetzen. „Insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger in den Städten und Gemeinden, die Hilfe benötigen, ist das DemenzNetz ein besonderer Service vor Ort, der die wichtigsten Informationen anbietet. Das ist ein gutes Signal“, betont Landrat Dr. Ralf Niermann.

Das DemenzNetz im Kreis Minden-Lübbecke ist ein stetig wachsender Zusammenschluss von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen, engagierten Einrichtungen und Diensten im Kreis Minden-Lübbecke sowie Kostenträgern im Gesundheitswesen. Die Grundidee besteht darin, gemeinsam mit vielen Engagierten ein förderliches Umfeld für demenzkranke Menschen und ihre Bezugspersonen zu schaffen und zu erhalten. Ziel ist es, betroffenen Menschen und deren Angehörigen das Leben mit der Demenz zu vereinfachen.

Basis des DemenzNetzes ist die „Charta des DemenzNetzes im Kreis Minden-Lübbecke“. Alle Institutionen, die sich mit den Charta-Bedingungen einverstanden erklären, sind Mitglied des DemenzNetzes. Eine Bedingung ist beispielsweise die Unterstützung von Leitgedanken wie der weit verbreiteten Demenzangst durch Demenzfreundlichkeit zu begegnen oder den Demenzbetroffenen sowie deren Bezugspersonen zu helfen, sich in der Vielfalt des Gesundheitswesens besser zurecht zu finden. Das Angebot an Hilfen ist mit den Jahren immer umfangreicher geworden. Zu den Netzleistungen zählen:

  • Netzwerkkarte Demenz: Sie verschafft Interessierten einen ersten, schnellen Überblick über alle Angebote der Gesundheitsversorgung im DemenzNetz. Sie werden kurz beschrieben, außerdem sind in der Netzwerkkarte alle Kontaktdaten der Netzmitglieder aufgelistet.
  • Veranstaltungskalender: Wird laufend aktualisiert.
  • Netzbrief Demenz: Zweimal im Jahr erscheint der Netzbrief Demenz, der aktuelle und vertiefende Informationen zu Teilbereichen des Themas liefert. Hier stellen sich auch die Partnerinnen und Partner des DemenzNetzes vor. Der Netzbrief liegt bei allen Beteiligten sowie in den Städten und Gemeinden aus und wird an alle eingeschriebenen Familien verschickt.
  • LOGBUCH Demenz: Dabei handelt es sich um einen Patientenpass in Form einer stabile Sammelmappe, die alle Informationen, Regelungen und Dokumente enthält, die für das Hilfesystem von Bedeutung sein können.
  • Demenzfachdienst im Kreis Minden-Lübbecke: Für den Fachdienst arbeitet ein Team von Expertinnen und Experten, die sich die Lebenssituation aller Beteiligten bei Eintritt ins Netz anschauen, um dann gemeinsam mit den Familien Lösungen für den Umgang mit den Demenzfolgen zu finden.
  • Das neuste Angebot ist ein Hunde-Besuchsdienst: Alltagsbegleiter/-innen besuchen mit eigens ausgebildeten Hunden Familien, in denen Demenzkranke leben. Dieser tiergestützte Zugang zur Zielgruppe ist von großer Bedeutung, weil im Umgang mit Demenzkranken nonverbale Kommunikation eine große Chance zur normalen Begegnung bietet.

Foto (v.l.n.r.): Kreisdirektorin Cornelia Schröder, Michael Schweiß (Bürgermeister der Gemeinde Hille), Michael Jäcke (Bürgermeister der Stadt Minden), Bernd Rührup (Bürgermeister der Gemeinde Hüllhorst), Dieter Blume (Bürgermeister der Stadt Petershagen), Heinrich Vieker (Bürgermeister der Stadt Espelkamp), Landrat Dr. Ralf Niermann, Dr. Bert Honsel (Bürgermeister der Stadt Rahden), Marco Steiner (Bürgermeister der Stadt Preußisch Oldendorf), Frank Haberbosch (Bürgermeister der Stadt Lübbecke), Achim Wilmsmeier (Bürgermeister der Stadt Bad Oeynhausen), Kai Abruszat (Bürgermeister der Gemeinde Stemwede), Hans-Joerg Deichholz (Sozialdezernent des Kreises Minden-Lübbecke), Bernd Hedtmann (Bürgermeister der Stadt Porta Westfalica)

Foto: Frank Breitenfeld/Kreis Minden-Lübbecke

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